Aktuelle Ausschreibungen

Es ist wieder so weit - wir rufen wieder auf: Schickt uns eure Texte!

Wir leben in einem der reichsten Länder der Welt, aber beinahe 15% der Bevölkerung sind armutsgefährdet. Große Unternehmen schütten riesige Dividenden an Aktionäre aus, während Deutschland den größten Niedriglohnsektor der EU hat. Die reichsten 10% der Bevölkerung besitzen knapp 60% des Gesamtvermögens in Deutschland, und die Tafeln kommen der immensen Nachfrage mitunter kaum noch nach. Armut ist eine der größten Gefahren unserer Gesellschaft und ein weitverbreitetes Übel, gleichzeitig aber auch ein Thema, das viel zu oft gar nicht oder unter völlig falschen Aspekten öffentlich besprochen wird. Armut grenzt zahllose Menschen aus grundlegenden gesellschaftlichen Bereichen aus, belädt die Betroffenen selbst mit Scham, während menschenfeindliche Narrative weiter tief verankert bleiben (etwa, wer arm sei, sei oft selbst schuld). Allein die Tatsache, dass von Armut betroffene Menschen als "sozial schwach" bezeichnet werden, sagt viel über die verwerfliche Ideologie des ungezügelten Raubtierkapitalismus. Und während sehr gut verdienende Personen des öffentlichen Lebens regelmäßig fragwürdige Ansichten zu Armut und Wohlstand verbreiten können, bleiben die Perspektiven der tatsächlich Betroffenen viel zu oft ungehört.

Um dieser Ungerechtigkeit entgegenzutreten, ruft das Autorenkollektiv Frei!Geist zum Schreiben auf: Gesucht werden literarische Texte rund ums Thema Armut. Egal, welchen Aspekt dieses komplexen Gebiets ihr beschreiben wollt – ob Ausgrenzung von sozialer Teilhabe, ungerechte Verteilung, Hartz IV/Bürgergeld, ob gesellschaftlich-politische Betrachtungen oder ganz persönliche Einsichten – alles ist willkommen. Es dürfen, müssen aber keine autobiographischen Texte sein, es geht uns nur darum, dass die Menschen, die systematisch ausgegrenzt und herabgewürdigt werden, das Podium bekommen, das sie verdienen und das dringend notwendig ist, um der gesellschaftlichen Diskussion eine persönliche Grundlage zu geben.

Also schickt uns bis spätestens 31. Dezember 2023 eure Texte! Die literarische Form ist völlig freigestellt, ebenso der inhaltliche Ansatz – ob Essay, Aphorismen, Kurzgeschichten, Lyrik … ob Erfahrungsbericht oder fiktives Drama, Dystopie oder Utopie, schreckliche Erlebnisse oder wunderbare Zusammenhalterfahrungen … eurer Fantasie sollen keine Grenzen gesetzt werden. Gerne könnt ihr auch mehrere Texte einsenden. Nur zu umfangreich darf es nicht werden – maximal 20.000 Zeichen sollte eine Einreichung insgesamt umfassen. Außerdem sollte sie (überwiegend) in deutscher Sprache verfasst und unveröffentlicht sein.

Dies soll kein Wettbewerb im Konkurrenzsinne sein, denn jede Form von literarischer Verarbeitung der Realität hat ihren eigenen Wert; aber aufgrund des naturgegeben begrenzten Umfangs eines Buches wird es eine Auswahl an eingesendeten Texten geben, die dann in einem Sammelband zum Thema veröffentlicht werden.

Mit den ausgewählten Texten soll es dann auch nach Möglichkeit Lesungen und Aktionen geben, dazu mehr zu gegebener Zeit.

Einsendungen, Fragen, Hinweise, Anmerkungen könnt ihr senden an: [email protected].

Wir freuen uns auf eure Texte! Für eine gemeinsame Welt! Für uns alle!


Abgeschlossene Ausschreibungen

Unsere erste Ausschreibung zum Thema "Rassismus" ist bereits beendet und veröffentlicht: "Ungewollt ungewollt. Worte gegen Rassismus". Nähere Informationen findet ihr hier!
Auch unsere zweite Ausschreibung zum Thema "Behinderung und Ableismus" ist  mittlerweile zu einem Buch geworden, über das ihr alles Wichtige
hier finden könnt.
Unsere dritte Ausschreibung zum Thema "Depression" ist nun auch als Anthologie veröffentlicht. Alles dazu findet ihr
hier!
Unsere vierte Ausschreibung zum Thema Queerness und Queerfeindlichkeit ist mittlerweile abgeschlossen, Infos dazu gibts
hier.